Jugendarbeit lebt davon, dass junge Menschen Räume finden, in denen sie wachsen, sich ausprobieren und Fähigkeiten entwickeln, die sie lange begleiten. Schach schafft genau solche Räume – ruhig, klar strukturiert und voller Möglichkeiten. In einer Zeit zunehmender Ablenkungen gewinnen konzentrierte Lernmomente besondere Bedeutung.

Das Projekt Jugendschach erreicht damit jährlich rund 2500 Kinder und Jugendliche, was durch unseren Fördergeber – das Land Steiermark – ermöglicht wird. An über 30 Schulen gehört Schach fix zum Nachmittagsprogramm. Kinder aus unterschiedlichen Hintergründen setzen sich gemeinsam ans Brett, lernen Regeln, entwickeln Strategien und entdecken, wie viel mehr in diesem Spiel steckt.

Ein wichtiger Ort dieser Arbeit ist der Karmeliterhof, wo wöchentlich sechs Gruppen trainieren. Viele Kinder wirken dort plötzlich ruhiger, konzentrierter und selbstbewusster. Sie erleben Erfolge, lernen mit Rückschlägen umzugehen und übernehmen Verantwortung – fast nebenbei. Schach fördert jene Fähigkeiten, die nachhaltige Jugendarbeit braucht: Konzentration, Geduld, logisches Denken, Fairness und Teamgeist. Diese Kompetenzen helfen in der Schule, im Beruf und im Alltag.

Initiiert von LH Stv. a.D. Prof. Kurt Jungwirth besteht dieses Angebot seit über vier Jahrzehnten. Jede neue Schule, jede weitere Gruppe und jedes Kind, das zum ersten Mal „Schachmatt!“ sagt, stärkt diese Entwicklung. Wenn ein Kind stolz die erbeuteten Figuren präsentiert oder nach einer Niederlage wieder ans Brett zurückkehrt, wird sichtbar, warum das alles wichtig ist. Schach schenkt Selbstvertrauen, schafft Begegnungen und gibt jungen Menschen Werkzeuge für weit mehr als ein Spiel.

Genau deshalb ist diese Jugendarbeit nicht nur gut – sie ist notwendig. (pr)