Am 13. Mai 2025 ist Prof. Kurt Jungwirth im Alter von 95 Jahren im Kreis seiner Familie in Graz verstorben. Mit ihm verliert die steirische Schachwelt eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten – einen Visionär, Organisator und unermüdlichen Kämpfer für das königliche Spiel. Kurt Jungwirth war fast ein halbes Jahrhundert lang Präsident des Steirischen Schachverbandes (1971–2019) und setzte dabei zentrale Impulse, die das Jugendschach in der Steiermark nachhaltig geprägt haben.

Bereits in den 1980er Jahren erkannte er die Bedeutung der Nachwuchsförderung und etablierte im Landesjugendreferat das Projekt „Jugendschach“. Generationen junger Schachspieler verdanken ihre ersten Erfahrungen, Erfolge und bleibenden Erinnerungen seinem Weitblick und Engagement.

Seine Anwesenheit bei Eröffnungen und Siegerehrungen war über Jahrzehnte selbstverständlich – nicht nur bei Großveranstaltungen wie der Steirischen Jugendschacholympiade und den internationalen Turnieren in Mureck, sondern auch bei zahlreichen regionalen Bewerben. Seine Nähe zu den Kindern und Jugendlichen und seine sichtbare Freude am Geschehen machten ihn zu einer zentralen Figur im steirischen Jugendschach.

Jungwirths Wirken reichte weit über die Jugendförderung hinaus: Als Präsident des Österreichischen Schachbundes (1971–2017), FIDE-Vizepräsident und Gründungspräsident der Europäischen Schachunion setzte er sich jahrzehntelang auf nationaler und internationaler Ebene für die Anerkennung und Entwicklung des Schachs ein – bis hin zur erfolgreichen Aufnahme des Schachs in die Bundes-Sportorganisation im Jahr 2005.

Seine Verdienste wurden mit höchsten Auszeichnungen gewürdigt. Doch seine größte Hinterlassenschaft bleibt das lebendige Schachleben in der Steiermark – mit strukturierten Angeboten, regelmäßigen Veranstaltungen und einer starken Jugendbasis. Ohne Kurt Jungwirth wären diese Strukturen nicht denkbar.

Nachruf auf der Website des Steirischen Schachverbands

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